Zunft zum Weggen

Geselligkeit, Handwerk und Tradition

Die Zunft zum Weggen gehört zu den historischen Zünften Zürichs, welche 1336 vom damaligen Bürgermeister, dem Ritter Rudolf Brun, gegründet wurden. Sie repräsentiert das Handwerk der Bäcker und Müller und ist bis heute Heimat von traditionellen Bäcker- und Müllerfamilien. Mit Stolz zählt die Zunft aber auch Berufsleute aus unzähligen anderen Bereichen zu ihren Mitgliedern. Auf dem Weggen werden Geselligkeit, Tradition, Freundschaft, liberale Werte und die Liebe zur Schweiz und zu Zürich gepflegt. Zu den Traditionen zählt auch die Pflege und Förderung des Bäcker- und Müllerhandwerkes. Dazu gehört zum Beispiel, dass jeder Zünfter, der nicht den Bäcker- oder Müllerberuf erlernt hat, vor seiner Aufnahme eine Schnupperlehre in einem zünftigen Bäckerei- oder Müllereibetrieb absolviert. So gesehen ist jeder Weggenzünfter auch ein Bäcker oder Müller.

Zunftintern unterschied man früher klar zwischen Handwerksinnung und der mit politischen Rechten ausgerüsteten Zunft. In Handwerksangelegenheiten waren die Pfister und Müller von jeher getrennt; in politischen Dingen aber waren sie als sogenannte «gespaltene Zunft» miteinander verbunden. Dabei stellten die Pfister jeweils doppelt so viele Ratsmitglieder wie die Müller. Die Pfister teilten sich in «Fogenzer», d. h. solche, denen die Kunden ihr eigenes Mehl zum Verbacken brachten und «Feiler», welche Brot aus selbst gekauftem Mehl lieferten.

Auch heute gehören dem Weggen noch rund dreissig gelernte Bäcker und Müller an. Der Name «zum Weggen» geht auf das Hauszeichen am früheren Zunfthaus zurück. Der Weggen ist ein feines Buttergebäck, welches das höchste und breit geschätzte Geschenk der Zunft zum Weggen ist und zu speziellen Anlässen geschenkt wird.

Die Zunft zum Weggen ist ein lebendiger Werte- und Generationenbund, welcher vom begeisterten Engagement aller Beteiligten lebt und gedeiht!

Unsere Anlässe

Zünftige Termine

Das allerseits bekannte Sechseläuten ist nicht der einzige Grosszunftanlass auf dem Weggen. Daneben gibt es auch noch das Rechenmahl (auch als Martinimahl bekannt) und das Wähenmahl, sowie viele zünftige und interzünftige Termine unter dem Jahr:


Interzoiftige Termine

Dienstag, 6. Februar 2024 Wähenmahl 2024

Montag, 15. April 2024

 

Sechseläuten 2024

 

Dienstag, 4. Februar 2025 Wähenmahl 2024

Montag, 28. April 2025

 

Sechseläuten 2025

 

 

 

 


Wähenmahl

Zur Feier der Handwerkstradition findet jedes Jahr am 1. Dienstag im Februar auf der Zunft ein Wähenmahl statt.

Alle Weggenzünfter und zahlreiche befreundete Zünfter anderer Zünfte werden mit Wähen aus unseren zünftigen Backstuben verwöhnt.

Am Buffet werden zuerst rund  ca. 15 Sorten gesalzener Wähen als Hauptgang und danach ebenso viele Sorten süsser Wähen präsentiert.

Nach dem Sechseläuten gilt das Wähenmahl auf dem Weggen als der besuchenswerteste, interzünftige Anlass im Zürcher Zunftkalender. Einladungen dafür sind darum stets sehr begehrt.


Sechsläuten

Am Sechsläuten-Umzug zum Feuer zeigt die Zunft zum Weggen ihren Bezug zur gewerblichen Bäckerschaft und zur Müllerei durch das Mitführen eines Backofenwagens und des Mehlfuhrwerks. Um 11:00 Uhr am Sechseläuten-Montag werfen die Bäcker- und Müllergesellen im Gedenken an Karl den Grossen vom Grossmünster aus hunderte von Semmeli an die Bevölkerung aus, begleitet von den Klängen des Zunftspiels.

Während des Umzugs der Zünfte am Nachmittagwerden weitere 10’000 Semmeli vom Backofenwagen aus an die Zuschauer verteilt. Die Zugsordnung der Zunft im Umzug ist klar festgelegt:

Die gegenseitigen Zunftbesuche am Abend des Sechseläutens sind für die Zünfte die ältere Tradition als der nachmittägliche Umzug zum Feuer. Üblicherweise stattet jede Zunft drei Besuche ab und empfängt drei Zünfte bei sich auf der Stube.

Website: www.sechselaeuten.ch

Anlässlich des Sechseläuten 2013 entstand ein Film der Reitergruppe der Zunft zum Weggen. Der Film kann bei YouTube unter folgendem Link gesehen und genossen werden.


Rechenmahl

Das Rechenmahl (auch als Martinimahl bekannt) findet bei der Zunft zum Weggen am Samstag nach dem Hauptbott, jeweils im November statt. Das Wort Rechenmahl deutet auf «Rechnung» hin. Es ist das Nachtessen, das die Zünfter am Samstag nach der ordentliche Versammlung im Zunftsaal einnehmen.

Der eigentliche Rechenmahl-Abend ist das Fest der Kameradschaft unter den Zünftern. Dazu werden zwei bis drei befreundete Zunftmeister und andere hohe Gäste eingeladen. Das Redespiel zwischen dem Zunftmeister und den Gästen ist meistens der fröhliche Auftakt eines unterhaltsamen Abends.

Am Zürcher Sechseläuten

Kinderbuch

Ein im Jahre 1964 erschienenes Kinderbuch ist, nachdem es lange Jahre vergriffen war, neu aufgelegt worden. Der Text stammt von Mina Gerster, die Illustrationen von Helen Kaiser, ergänzt durch Renato Compostella. Alle Zürcher Zünfte ziehen quasi als Umzug virtuell am Auge des Betrachters vorbei. Für einmal stehen die Tiere, die vom Sechseläuten kaum wegzudenken sind, im Zentrum des Geschehens.  Verantwortlich für das Projekt ist der Zunftmeister der Zunft zur Waag, René Kalt. Ein Teil der Finanzierung dieses Kinderbuches wurde durch die Genossenschaft zum Baugarten ermöglicht. Mit dem Reinerlös wird für den Kinderumzug ein Wagen realisiert, der die über die Jahre verschiedenen Darstellungen des Bööggs zeigen wird und für Kinder und Behinderte das Umzugserlebnis ermöglichen soll. Deshalb sollte der Absatz dieses für CHF 35 erhältliche Buch möglichst gross sein.